Bandverletzungen

Ätiologie, Pathogenese, Pathophysiologie

Rupturen des Außenbandapparates sind die häufigsten Verletzungen im Sport mit einer Inzidenz von ca. 1 pro Tag pro 10.000 Personen. Ursache der Außenbandruptur des OSG ist die forcierte, über das physiologische Bewegungsausmaß hinausgehende Supination, Adduktion und/oder Innenrotation des Fußes gegen den Unterschenkel.

Hierbei kommt es zu einer partiellen oder kompletten Ruptur des Ligamentum fibulotalare anterius und/oder des Ligamentum fibulocalcaneare sowie seltener des Ligamentum fibulotalare posterius. Die Bänder reißen in der genannten Sequenz, isolierte Verletzungen des Lig. fibulocalcaneare sind ausgesprochen selten. Das kräftige Lig. fibulotalare posterius weist bei Verletzung zumeist eine Partialruptur auf.

Begleitverletzungen können sein z.B. Ruptur der Sprunggelenkkapsel, osteochondrale Frakturen in 2,4%, umschriebene Knorpelschäden am Innenknöchel in bis zu 2/3 der Patienten mit persistierenden Schmerzen, Ruptur des Lig. deltoideum (<1%) und Verletzungen der Peronealsehnen sowie der Retinacula.

Prädisponierend sind neben der sportlichen und beruflichen Exposition individuelle anatomische Gegebenheiten wie der Varusmorphotyp des OSG und Rückfußes sowie der subtile Pes cavus.

Typischer Verletzungsmechanismus. Die Bänder sind rot dargestellt.