Unter den Metatarsalefrakturen ist das Metatarsale 5 ist am häufigsten betroffen, gefolgt von Metatarsale 3, 2, 1 und 4 in Reihenfolge der sinkenden Häufigkeit. Stressfrakturen weichen bzgl. der Inzidenz von dieser Häufigkeitsverteilung ab, da die zentralen Metatarsalia (2-4) häufiger betroffen sind als Metatarsale 1 und 5. Metatarsalefrakturen werden entweder durch direkten Impakt oder indirekte Krafteinwirkung verursacht. Dabei können die einwirkenden Kräfte von einfachem wiederholtem Stress (z.B. Marschfaktur bei Soldaten) bis zu komplexen Verletzungsmechanismen (Lisfranc-Luxationsfraktur bei Verkehrsunfallopfern) reichen.
Der Heilverlauf von Metatarsalefrakturen ist typischerweise günstig. Die Inzidenz von Komplikationen wie Infektionen oder Pseudarthrosenbildung ist gering. Ausnahme ist hier der proximale Schaftbereich von Metatarsale 5. Fehlverheilte Metatarsalefrakturen können manchmal Probleme verursachen, die sogar eine operative Intervention erfordern. Im Folgenden werden die verschiedenen Frakturtypen und -lokalisationen und deren spezifisches Management detailliert dargestellt. Dabei wird grundsätzlich eine Teilbelastung empfohlen. Sicherlich ist im Einzelfall auch eine Vollbelastung möglich. Da dies spezifisch verletzungsabhängig sein kann und daher schwierig zu differenzieren ist wird eben die Teilbelastung als allgemein funktionierendes Konzept favorisiert und empfohlen. Das gleiche gilt für die Verwendung eines Gipsschuhs im Vergleich zum "festen Schuh" oder einer Orthese. Diesem Konzept folgend wird prinzipiell für die nichtoperative und (post-)operative Therapie 15kg Teilbelastung für 6 Wochen im Gipsschuh empfohlen.