Das spezielle Form des A3/B4 Nagels beinhaltet eine doppelte Biegung des distalen Nagelendes nach lateral und dorsal um eine langstreckigere Nagelfixierung in Talus und vor allem Kalkaneus zu erreichen.
Eine proximale Biegung, die an die anatomische Form des Tibiamarkraums im Sinne einer leichten Rekurvation angepasst ist ermöglicht eine leichte Implantation und minimiert den Stress am Interface zwischen Implantat und Tibia.
Die laterale Biegung des A3/B4 Nagels berücksichtigt den physiologischen Rückfußvalgus. Dieser physiologische Rückfußvalgus ist durch eine Verschiebung der Kalkaneus nach lateral im Verhältnis zur Tibiaachse verursacht. Folglich verläuft ein Nagel ohne laterale Biegung medial des Zentrums des Kalkaneus und hat somit nur einen intraossären Verlauf von 2cm. Dagegen ermöglicht der A3/B4 Nagel mit lateraler Biegung einen doppelt so langen intraossären Verlauf im Kalkaneus (etwa 4 cm).
Die zusätzliche posteriore Biegung des A3/B4 Nagels berücksichtigt das weit nach hinten verschobene Zentrum des Kalkaneus im Verhältnis zur Tibiaachse. Folglich verläuft ein Nagel mit lateraler ohne zusätzliche posteriore Biegung (wie die meisten anderen Modelle) ventral des Zentrums des Kalkaneus und hat somit nur einen intraossären Verlauf von 4cm bei bereits vorhandener lateraler Biegung (s.o.). Dagegen ermöglicht der A3/B4 Nagel mit zusätzlicher dorsaler Biegung einen noch längeren intraossären Verlauf im Kalkaneus von etwa 6 cm. Gleichzeitig liegt der Eintrittspunkt weiter entfernt von Sehnen oder Nerven als bei geraden oder nur einfach gebogenen Systemen. Dadurch wird beim A3/B4-System das Risiko der Weichteilirritation oder gar Weichteilschädigung wie z.B. Nerven und Sehnen im Vergleich zur geraden oder einfach gebogenen Systemen am Eintrittspunkt verringert.
Eine proximale Biegung des A3/B4 Nagels, die an die anatomische Form des Tibiamarkraums im Sinne einer leichten Rekurvation angepasst ist ermöglicht eine leichte Implantation und minimiert den Stress am Interface zwischen Implantat und Tibia. Die Position der tibialen Verriegelungsschrauben ist nicht 10 cm proximal der Ebene des OSG gelegen und nicht prinzipiell am proximalen Nagelende. Dies erlaubt auch bei Verwendung eines längeren Nagels eine mittels Zielbügel navigierte tibiale Verriegelung und verringert den mechanischen Stress am proximalen Nagelende im Vergleich zu Nägeln mit Verriegelungsschrauben am proximalen Nagelende. Der Nagel wird proximal der tibialen Verriegelungsschrauben dünner um den Stress am Interface zwischen Nagel und Tibia im Vergleich zu Nägeln mit gleichbleibendem Durchmesser zu verringern.