Deformitäten an Sprunggelenk, Rück- und Mittelfuß sind häufig. Die biomechanischen Folgen dieser Deformitäten führen häufig zu klinischen Symptomen wie Schmerz und Gangbehinderung. Die Korrektur dieser Deformitäten ist herausfordernd, da verbleibende Deformitäten oder fehlende Durchbauung häufige Probleme sind. Die präoperative Diagnostik mit Röntgenaufnahmen unter Belastung und Computertomographie (CT) und die Verwendung von Planungssoftware erlaubt eine exakte Planung. Die intraoperative Umsetzung der Planung ist allerdings regelhaft sehr schwierig, auch weil der Operateur im OP keine Steuerungs- und Kontrollinstrumente außer einem konventionellen Röntgenbildverstärker (BV) hat. Die Navigation oder Computer Assistierte Chirurgie (CAS) hat sich in anderen Feldern der orthopädischen Chirurgie wie Wirbelsäulen-, Hüft- und Kniechirurgie als hilfreiches und exaktes Hilfsmittel gezeigt welches die Genauigkeit im Vergleich zur konventionellen BV-gestützten Technik erhöht. Für die Fußregion wurden verschiedene Systeme und Algorithmen auf Basis der BV-gestützten CAS entwickelt, da am Fuß die CT-gestützte CAS bereits in vitro außer für die retrograde Anbohrung der Osteochondrosis dissecans (OCD) des Talus nicht praktikabel war. Diese Systeme zeigten dann eine gute Machbarkeit und Genauigkeit bei der ersten klinischen Anwendung. Inzwischen liegt vielversprechende Evidenz für den Einsatz der navigationsgestützten Korrektur anhand von mittelfristigen Ergebnissen vor (s.u.).
Die retrograde Anbohrung der Osteochondrosis dissecans (OCD) des Talus stellt eine Sonderform der Navigation dar, da diese bereits mit 3-D-Röntgenbildgebung funktioniert. Auch hier liegt inzwischen vielversprechende Evidenz für den Einsatz der Methode vor.