Intraoperative 3D-Röntgenbildgebung

Bildgebung (ISO-C-3D) zur Evaluation bei Weber-C-Frakturen

Bei der Versorgung von Weber-C-Frakturen bereitet die korrekte Reposition häufig Probleme. Dies liegt zum einen in der meist indirekt durchzuführenden Reposition am distalen Fibulotibial-Gelenk, zum anderen an der nur zweidimensionalen Darstellungsmöglichkeit intraoperativ durch Fluoroskopie oder Röntgenaufnahmen. Rotationsdifferenzen und persistierende Diastasen können hierdurch nur schwer erkannt werden.

Durch die Möglichkeit einer intraoperativen Anwendung des neuen Iso-C-3D besteht erstmals die Möglichkeit der dreidimensionalen Röntgenbildgebung intraoperativ.

Material und Methode

Der Iso-C-3D (Fa. Siemens AG, Erlangen) ist ein motorisierter C-Arm, der neben der normalen fluoroskopischen Bildgebung eine motorisierte Orbitalrotation um ein Isozentrum von 190 Grad ermöglicht und hierbei einen Datenwürfel von 119 mm Kantenlänge erfasst. Aus diesen Daten können dann multiplanare Rekonstruktionen ähnlich der des CT errechnet werden.

Dieses Gerät wurde intraoperativ bei der Versorgung von Weber-C-Frakturen in unserer Klinik bei 5 Weber-C-Frakturen eingesetzt. Es wurde bei den 5 Versorgungen eine Stellschraube verwendet. Der Einsatz des ISO-C-3D diente der Überprüfung des fluoroskopisch für korrekt befundenen Operationsergebnisses.

Für den Scanvorgang wurde der Operationssitus steril abgedeckt. Der zusätzliche Zeitaufwand für den ISO-C-Scan (Vorbereitung, Scanvorgang, Bildberechnung, Datenauswertung) wurde protokolliert.

Ergebnisse

Der ISO-C-3D-Scanvorgang dauerte jeweils120 Sekunden. Die Patienten waren in 2 Fällen auf einem Carbontisch gelagert, in 3 Fällen auf einem normalen OP-Tisch mit seitlichen Metallstreben. Dieses hatte auf die Bildqualität kaum Einfluss. Sie wurde mit sehr gut im Falle der Carbontische, mit gut im Falle der normalen Tische bewertet. Die Vorbereitungszeit betrug 190 (155-245) Sekunden, die Berechnungszeit 300 (285-330) Sekunden. Für die Evaluation, d.h. die Auswahl der Schichten und Analyse der Reposition wurde im Mittel 180 (140-210) Sekunden benötigt. Der Eingriff wurde also insgesamt für 300 Sekunden unterbrochen, da die Vorbereitung und Berechnung parallel erfolgten.

In einem Fall (20%) wurde nach dem ISO-C-3D-Scanvorgang die Stellschraube korrigiert. Die 5 Eingriffe wurden von 3 verschiedenen Operateuren durchgeführt, die die dreidimensionale intraoperative Bildgebung durch den Iso-C alle als sehr hilfreich einschätzten.

Schlußfolgerungen

Unsere Studie bestätigt, dass die intraoperative fluoroskopische Evaluation bei Weber-C-Frakturen problematisch ist. So zeigte die dreidimensionale Bildgebung mit ISO-C-3D bei einer von fünf Frakturen eine korrekturbedürftige Fehlstellung. Durch intraoperative Bildgebung konnte die Fehlstellung frühzeitig erkannt und im selben Eingriff korrigiert werden. Damit konnte eine unbefriedigende Stellung oder ein Revisionseingriff vermieden werden. Bei Fällen mit fraglichem Repositionsergebnis.