Intraoperative 3D-Röntgenbildgebung

Intraoperative Anwendung des ISO-C-3D zur Evaluation bei perkutanen/minimalinvasiven Operationen im Fußbereich

Bei der perkutanen/minimalinvasiven operativen Versorgung von Frakturen im Fußbereich bereitet die korrekte Reposition und Implantatplatzierung häufig Probleme. Dies liegt zum einen in der meist indirekt durchzuführenden Reposition, zum anderen an der nur zweidimensionalen intraoperativen Darstellungsmöglichkeit durch Fluoroskopie oder Röntgenaufnahmen. Repositionsfehler und Implantatfehllagen können hierdurch nur schwer erkannt werden.

In dieser Studie wurde der Nutzen einer intraoperativen 3-D Bildgebung mit ISO-C-3D bei perkutanem/minimalinvasivem Vorgehen im Fußbereich untersucht.

Material und Methoden

Der Iso-C-3D (Fa. Siemens AG, Erlangen) ist ein motorisierter C-Arm, der aus fluoroskopischen Daten multiplanare Rekonstruktionen ähnlich der des CT errechnen kann.

Dieses Gerät wurde intraoperativ bei der Versorgung von 18 Frakturen (Kalkaneus n=4, Außenknöchelfrakturen/Syndesmosenruptur n=9, OSG-Frakturen n=3, Lisfrancluxationsfraktur n=1, Navicularefraktur n=1) in unserer Klinik eingesetzt, bei der eine perkutane/minimalinvasive Reposition und Implantatplatzierung vorgenommen wurde.

Der Einsatz des ISO-C-3D diente der Überprüfung des fluoroskopisch für korrekt befundenen Operationsergebnisses.

Für den Scanvorgang wurde der Operationssitus steril abgedeckt. Der zusätzliche Zeitaufwand für den ISO-C-Scan (Vorbereitung, Scanvorgang, Bildberechnung, Datenauswertung) wurde protokolliert. Es erfolgte ebenfalls die Dokumentation von Korrekturen (Implantatwechsel, Reposition) und die Einschätzung des Chirurgen für Präzision, Machbarkeit und klinischer Nutzen (Visuelle Analog Skala, VAS, 0-10 Punkte).

Ergebnisse

Der ISO-C-3D-Scanvorgang dauerte jeweils 120 Sekunden. Die Patienten waren in 9 Fällen auf einem Carbontisch gelagert, in 8 Fällen auf einem normalen OP-Tisch mit seitlichen Metallstreben. Einmal wurde der Fuß für den Scanvorgang ausgelagert. Die Bildqualität wurde mit sehr gut im Falle der Carbontische, mit gut im Falle der normalen Tische bewertet. Die Vorbereitungszeit betrug 200 (155-310) Sekunden, die Berechnungszeit 250 (200-290) Sekunden. Für die Evaluation, d.h. die Auswahl der Schichten und Analyse der Reposition wurde im Mittel 210 (160-250) Sekunden benötigt.

In drei Fällen (17%) wurde nach dem ISO-C-3D-Scanvorgang eine Schraube korrigiert. Die 18 Eingriffe wurden von 9 verschiedenen Operateuren durchgeführt, die die dreidimensionale intraoperative Bildgebung durch den ISO-C-3D alle als sehr hilfreich einschätzten.

Diskussion

Unsere Studie bestätigt, dass die intraoperative fluoroskopische Evaluation bei der geschlossenen Frakturversorgung problematisch ist. So zeigte die dreidimensionale Bildgebung mit ISO-C-3D bei 17 % eine korrekturbedürftige Fehlstellung. Durch intraoperative Bildgebung konnte diese frühzeitig erkannt und im selben Eingriff korrigiert werden. Bei Fällen mit fraglichem Repositionsergebnis nach konventionell-radiologischer Evaluation ist darüberhinaus eine postoperative CT ist nicht mehr nötig.