Unsere Methode zur navigierten Implantation einer OSG-Endoprothese wurde bisher klinisch noch nicht angewendet. Adams et al zeigten in vitro eine konstant hohe Genauigkeit der tibialen Osteotomie [1]. Dabei verwendeten sie jedoch eine röntgenbildgestütztes System und konnten nur die Tibiaachse berücksichtigen. Auch dies war nur eingeschränkt möglich da die Detektorgröße des Röntgenbildverstärkers begrenzt war. Sie verfolgten diese Prinzip nicht weiter, da es ihnen nicht gelungen war die Beinachse mit einzubeziehen und auch keinerlei Konzept für die Navigation für die talare Komponente vorlag (persönliche Kommunikation Mark Easley). Aufgrund der fehlenden Ergebnisse am OSG sind nur eingeschränkte Rückschlüsse von anderen Gelenken möglich. Dabei sind vor allem bzgl. der Knieendoprothetik sehr überzeugende Studienergebnisse verfügbar [2,3,4,5,6,7,8]. Insbesondere auch in Deutschland konnte gezeigt werden, dass Ungenauigkeiten (Ausreißer/Outliers) mit Navigation in einem wesentlich höheren Prozentsatz vermieden werden konnten als ohne Navigation [4,6]. Schnurr et al konnten sogar zeigen, dass unerfahrene Operateure mit Navigation eine vergleichbare Genauigkeit erreichten wie erfahrene Operateure ohne Navigation [7]. Nowarkowski et al konnten zeigen, dass Navigationssysteme eine wesentliche Hilfe bei der Weichteilbalancierung bieten [5].
Zusammenfassend lassen sich nach Ansicht des Autors die Ergebnisse insbesondere der navigierten Knieendoprothetik auf die navigierte OSG-Endoprothetik übertragen und lassen eine hohe Genauigkeit mit Vermeidung von Ausreißern und eine optimierte Weichteilbalancierung erwarten. Da das Alignement bei der OSG-Endoprothetik noch wichtiger zu sein scheint als bei anderen Prothesen wird hier der Nutzen der Navigation noch höher sein. Es ist sogar zu erwarten, dass erst die Möglichkeit der Navigation der OSG-Endoprothese zum endgültigen Durchbruch verhelfen wird.