Klinische Studien

Pedographie

Definition von standardisierten Pedographiemustern für typische Pathologien anhand von 461 Patienten

Die Pedographie ist eine der besten Methoden für die biomechanische Analyse von Fußpathologien. Bisher liegen nur Standardwerte für physiologische oder "normale" Füße zum Vergleich vor. Das Ziel dieser Studie ist die Definition von Standardwerten für typische Fußpathologien.

Material und Methode

Patienten einer Fußsprechstunde wurden von 01.10.2006 und 31.12.2007 wurden eingeschlossen. Demographische Daten, klinische und radiologische Parameter wurden registriert. Alle Patienten wurden pedographisch untersucht (3 Versuche, 3 Schritt, EMED, Novel, München). Die Patienten wurden vom Leiter der Sprechstunde in die verschiedenen Pathologien eingeteilt. Die Daten wurden zwischen und innerhalb den Gruppen und mit den bekannten Normaldaten verglichen (ANOVA). Falls innerhalb der Gruppe keine Unterschiede bestanden erfolgte eine Poweranalyse des statistischen Tests. War diese Power > 0,8 wurde der Mittelwert der Gruppe als Standard für diese Pathologie definiert.

Ergebnisse

461 Patienten wurden eingeschlossen. Die Gruppeneinteilung war wie folgt (dabei wurden n=192 (42%) der Patienten in mehr als eine Gruppe eingeteilt):  Vorfuß/isolierter Hallux valgus, n=113 (25%); Vorfuß Hallux valgus & Krellenzehen, n=58 (13%); Vorfuß andere, n=110 (24%); Mittelfußdeformität, n=36 (8%); Mittelfuß andere, n=40 (9%); Rückfußvarus, n=18 (4%); Rückfußvalgus, n=36 (8%); Rückfuß andere, n=79 (17%); OSG Deformität, n=56 (12%); OSG Instabilität, n=15 (3%); Plattfuß, n=73 (16%); Hohlfuß, n=19 (4%). Die typischen pedographischen Parameter unterschieden sich zwischen den Gruppen und im Vergleich zu den Normaldaten (Kontaktzeit, Kontaktfläche, Maximalkraft, Mittlere Kraft, etc., ANOVA, p<0.05). Diese Parameter unterschieden sich nicht innerhalb Gruppen Vorfuß/isolierter Hallux valgus, Vorfuß Hallux valgus & Krellenzehen,Rückfußvarus, Rückfußvalgus, Plattfuß und Hohlfuß (ANOVA, p≥0,05 und Power>0,8). Die Parameter unterschieden sich innerhalb der Gruppen Vorfuß andere, Mittelfußdeformität, Mittelfuß andere, Rückfuß andere, OSG Deformität, OSG Instabilität (ANOVA, p<0,05 oder p≥0,05 und Power<0,8).

Schlussfolgerungen

Typische Fußpathologien zeigen ein spezifisches Pedographiemuster welches sich vom physiologischen Pedographiemuster unterscheidet. Ein Standardpedographiemuster wurde für die folgenden Pathologien definiert: Vorfuß/isolierter Hallux valgus, Vorfuß Hallux valgus & Krellenzehen,Rückfußvarus, Rückfußvalgus, Plattfuß und Hohlfuß. Diese Standards bilden eine Basis für die pedographische Diagnostik von Fußdeformitäten.

Rekonstruktive Operationen an Fuß und Sprunggelenk verbessert pathologische präoperative Pedographiebefunde zum 3-Monats-Follow-up

Die Pedographie ist eine der besten Methoden für die biomechanische Analyse von Fußpathologien. Bisher wurde noch nicht gezeigt ob pathologische Pedographiebefunde durch rekonstruktive Operationen verbessert werden können. Ziel dieser Studie ist ein Vergleich von prä- und postoperativen Pedographiebefunden.

Material und Methode

Patienten die vom 01.10.2006 bis 31.12.2007 operiert wurden eingeschlossen. Demographische Daten, klinische und radiologische Parameter wurden registriert. Alle Patienten wurden pedographisch präoperativ und 3 Monate postoperativ untersucht (3 Versuche, 3 Schritt, EMED, Novel, München). Die Patienten wurden verschiedene Pathologien eingeteilt. Die Daten wurden zwischen und innerhalb den Gruppen und mit den bekannten physiologischen Pedographiemustern verglichen (ANOVA). Die Daten des 3-Monats-Follow-ups wurden mit den präoperativen Daten verglichen (ANOVA). Falls keine Unterschiede bestanden erfolgte eine Poweranalyse des statistischen Tests. War diese Power > 0,8 wurde davon ausgegangen, dass keine Unterschiede bestanden.

Ergebnisse

411 Patienten wurden eingeschlossen. Die Gruppeneinteilung war wie folgt (dabei wurden n=82 (68%) der Patienten in mehr als eine Gruppe eingeteilt):  Vorfuß/isolierter Hallux valgus, n=43 (36%); Vorfuß Hallux valgus & Krellenzehen, n=25 (21%); Vorfuß andere, n=48 (40%); Mittelfußdeformität, n=12 (9%); Mittelfuß andere, n=10 (8%); Rückfußvarus, n=3 (2%); Rückfußvalgus, n=9 (7%); Rückfuß andere, n=16 (13%); OSG Deformität, n=14 (12%); OSG Instabilität, n=2 (2%); Plattfuß, n=16 (13%); Hohlfuß, n=5 (4%). Die typischen präoperativen pedographischen Parameter unterschieden sich zwischen den Gruppen und im Vergleich zu den Normaldaten (Kontaktzeit, Kontaktfläche, Maximalkraft, Mittlere Kraft, etc., ANOVA, p<0.05). Die postoperativen Parameter unterschieden sich von den präoperativen (ANOVA, p<0.05). Die postoperativen Parameter unterschieden sich nicht von den Normaldaten für die Gruppen Vorfuß/isolierter Hallux valgus, Vorfuß Hallux valgus & Krellenzehen, Vorfuß andere, OSG Deformität, OSG Instabilität (ANOVA, p<0,05 und Power>0,8).

Schlussfolgerungen

Eine Verbesserung von präoperativen pathologischen Pedographiemustern durch rekonstruktive Operationen wurde in allen Fällen registriert. In folgenden Gruppen unterschieden sich die postoperativen Pedographiebefunde nicht von physiologischen Pedographiemustern: Vorfuß/isolierter Hallux valgus, Vorfuß Hallux valgus & Krellenzehen, Vorfuß andere, OSG Deformität, OSG Instabilität. Es ist also mögliche pathologische Pedographiemuster durch eine Operation zuverbessern.