Knorpelchirurgie

Arthroskopie

Durch die Entwicklung eines eigenen Instrumentariums in der Arthroskopie der kleineren Gelenke mit neuen arthroskopischen Operationstechniken konnten erhebliche Fortschritte erzielt werden.

Die häufigste Anwendung für die Arthroskopie des unteren Sprunggelenks sind meist Folgezustände nach Verletzungen des Sprungbeins oder des Fersenbeins, die übersehen wurden und dann zu Gelenkeinsteifungen und Schmerzen führen. Gerade bei sehr steifen unteren Sprunggelenken kann mittels der Entfernung von Narben und Verwachsungen durch Debridement und mittels Knorpelstimulation durch Mikrofrakturierung eine deutliche Verbesserung hinsichtlich der Beweglichkeit und der Schmerzen erzielt werden. Dadurch kann eine Versteifung hinausgezögert bzw. vermieden werden.

Eine weitere Anwendung betrifft das so genannte Sinus Tarsi Syndrom. Dieses zeigt vor allem nach Verletzungen wie Umknicktraumen oder Sprunggelenksbrüchen schmerzhafte Zustände im Bereich des unteren Sprunggelenks. Normalerweise können wir mit Röntgen, CT und MRT keine pathologischen Veränderungen feststellen. In der Arthroskopie des unteren Sprunggelenks finden wir Einrisse der Bänder des unteren Sprunggelenks, Kapseleinrisse und leichte Knorpelveränderungen. Durch einen operativen Eingriff können wir somit den häufig sehr langen Leidensweg der Patienten beenden.

Arthroskopie des oberen Sprunggelenkes

Da das obere Sprunggelenk ein enges Gelenk ist, muss zum Aufweiten eine Zugvorrichtung angelegt werden. Wir ziehen dabei nicht wie sonst üblich mit einem Gerät sondern schonender manuell mit einer Spezialschlaufe. Zwei kleine Zugänge (Stichinzisionen/Portale) werden innen und außen durchgeführt. Vorher Insufflieren wir 10ml 0,02%ige Adrenalin Lösung in das Gelenk und Infiltrieren die Weichteile im Bereich der Portale. Damit sinkt das Blutungsrisiko und die Visualisierung verbessert sich.

Das Arthroskop wird wechselweise in diese beiden sog. Portale eingeführt, um somit den besten Überblick nach innen und außen zu gewährleisten. Durch Verwendung von speziellen kleineren Arthroskopen mit "Voll-HD"-Technik und speziellen Portalen gelingt es uns auch von vorn das gesamte Gelenk auch bis ganz nach hinten einzusehen.

Oben: Arthroskopische Gelenkübersicht des oberen Sprunggelenks. Durch Verwendung von speziellen kleineren Arthroskopen (hier 2,3mm Durchmesser) mit "Voll-HD"-Technik und speziellen Portalen gelingt es uns auch von vorn das gesamte Gelenk auch bis ganz nach hinten einzusehen.

Unten:  Schwerer Knorpelschaden an der lateralen Talusschulter mit freiliegendem Knochen.

VIDEO >> Wie auf den Abbildungen befindet sich der Knorpel der Tibia oben und der Knorpel des Talus unten. Im ersten Teil des Videos erfolgt ein sog. Gelenkdebridement mit einem sog. Shaver. Hierbei verwenden wir einen speziellen Typ mit nur 2mm Durchmesser um von auch von vorn ganz nach hinten in das Gelenk gelangen zu können.

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Arthroskopie des unteren Sprunggelenkes

Die Arthroskopie des unteren Sprunggelenkes wird nur von wenigen Spezialisten durchgeführt, da es ein sehr kleines Gelenk ist, welches an den Operateur hohe technische Anforderungen stellt.

Zum Aufweiten muss auch hier eine Zugvorrichtung angelegt werden (s.o.). Drei kleine Zugänge (Stichinzisionen) werden unterhalb des Wadenbeines (zentral) im hinteren und im vorderen Anteil des Gelenkes durchgeführt. Zentral wird das Arthroskop eingeführt, um somit den besten Überblick nach hinten und nach vorne zu gewährleisten.

VIDEO >> Der Knorpel der Talus befindet sich oben und der Knorpel des Kalkaneus unten.  Die Arthroskopie dieses Gelenks ist nur mit einem kleinen Spezialarthroskop möglich (hier 2,3mm Durchmesser).  Das Problem der kleinen Arthroskope ist die geringere Bildgröße. Um eine gute Darstellung zu ermöglichen ist die Anwendung der "Voll-HD"-Videotechnik sinnvoll.

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Arthroskopie des Großzehengrundgelenkes

Die Arthroskopie des Großzehengrundgelenkes wird ebenfalls nur von wenigen Spezialisten durchgeführt, da es ein extrem kleines Gelenk ist, welches an den Operateur hohe technische Anforderungen stellt und eine spezielle Ausrüstung (2,3mm Arthroskop) erfordert.

Zum Aufweiten muss auch hier eine Zugvorrichtung angelegt werden. Drei kleine Zugänge (Stichinzisionen) werden auf der Oberseite des Gelenkes (innen und außen) und innen unterhalb des Großzehengrundgelenkes durchgeführt. An der Innenseite wird das "Miniarthroskop" eingeführt und das Köpfchen des 1. Mittelfußknochens sowie die Gelenkflächen der Großzehe dargestellt.

Arthroskopisches Debridement / Lavage

Narbenbildungen nach Sprunggelenksbrüchen oder Bandrissen, aber auch nach einfachen Sprunggelenksverrenkungen können zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im oberen Sprunggelenk führen. Besonders im Gelenk zwischen Außenknöchel und Sprungbein aber auch zwischen Innenknöchel und Sprungbein führen diese Narbenstränge zu einem Engpasssyndrom (Impingement). Durch einen arthroskopischen Eingriff können diese Narben mit feinen rotierenden Messern und Beißzangen problemlos entfernt werden, ohne das Sprunggelenk durch einen großen Schnitt zu eröffnen. Kleine Knorpelschäden können in der gleichen Operation mit behoben werden. Dies bedeutet eine deutlich verkürzte Rehabilitationszeit mit frühzeitiger Wiederaufnahme der beruflichen und sportlichen Aktivitäten.

Bei vielen Sportlern kommt es im Laufe der Jahr(zehnte) zu knöchernen Ausziehungen im Bereich der Unterschenkelknochenvorderkante, welche das Hochziehen (Dorsalextension) des Fußes schmerzhaft behindert (z.B. Treppensteigen, Bergauflaufen.) Medizinisch spricht man von einem "anterioren Impingement". Mittels kleiner Kugelfräsen können diese Knochenvorsprünge arthroskopisch entfernt werden und damit die alte schmerzfreie Beweglichkeit im Sprunggelenk wiederhergestellt werden.