Beim Erwachsenen führen wir wenn möglich eine gelenkerhaltende Korrektur durch. Dabei verlängern wir üblicherweise den Kalkaneus mit Knochenimplantation und R-Lock®, Debridement und Reinsertion der Tibialis posterior Sehne weiter distal und kaudal und Augmentation mit der transplantierten Flexor digitorum longus Sehne. Häufig sind weitere zusätzliche Maßnahmen wie z.B. ein Gastrocnemius-Slide erforderlich.
Korrektur Plattfuß beim Erwachsenen
Gelenkerhaltende Korrektur Pes abductoplanovalgus
Modell zur gelenkerhaltende Korrektur mit Verlängerungsosteotomie Kalkaneus (Grüner Pfeil;Insertion Beckenkammspan und Fixierung mit polyaxialer winkelstabiler R-Lock Platte). Optional zusätzlich Osteotomie an der Ferse mit Verschiebung nach medial/innen zur Varisierung der Rückfußes (Roter Pfeil; Fixierung mit Midfoot Fusion Bolts, die komplett im Knochen liegen und nicht sichtbar sind.
Plattfuß, gelenkerhaltend bei einem 47 jährigen Mann mit einem Tarso-Matatarsale-1(TMT)-Index von -45,1 Grad. Obere Bilder: präoperativ seitlicher TMT-Winkel von -27,1 Grad (rechtes Bild) und dorsoplantarer TMT-Winkel von -18° (linkes Bild) (TMT-Index=(-27,1)+(-18)=45,1 Grad). Gelenkerhaltende Korrektur mit Verlängerungsosteotomie Kalkaneus (Insertion ausologer Beckenkammspan und Fixierung mit polyaxialer winkelstabiler R-Lock Platte), Flexor digitorum longus transfer nach Navikulare, Reconstruktion Spring Ligament und Kapsel Talonavikulargelenk, Reinsertion Tibialis posterior Sehne weiter distal / kaudal, Gastrocnemius-Slide und Reposition und Transfixation (6 Wochen). Unten Röntgenbilder 2 Jahre nach Korrektur mit einem TMT-Index von -2,9 Grad (seitlichen TMT-Winkel -2,8 Grad (rechtes Bild) und dorsoplantarer TMT-Winkel -0,1 Grad (linkes Bild) (TMT-Index=(-2,8)+(-0,1)=-2,9 Grad).
Gelenkerhaltende Korrektur eines Pes abductoplanovalgus mit Verlängerung des Kalkaneus, Verlagerung der Tibialis posterior Sehne und Verstärkung mit der Flexor digitorum longus Sehne. Interessant an diesem Fall, dass bereits zuvor eine Korrektur (mit Schraube) versucht worden war, die allerdings nicht zur adäquaten Aufrichtung und Begradigung führte. Dennoch konnte hier ein gelenkerhaltendes Verfahren erfolgen. In diesem Fall war die stabile Fixierung mit R-Lock groß besonders wichtig.