Im Rahmen der Ursachenverschiebung von ursprünglich dominierten Sportverletzungen zu überwiegend Absturz- und Verkehrsunfällen trat auch der initiale Weichteilschaden in den Vordergrund, sodass Indikationen und Techniken neu überdacht und angepasst wurden. Seit Ende der 60er Jahre war die einzeitige interne osteosynthetische Versorgung in einem grundsätzlichen operativen Management als Standardverfahrensweise festgelegt, jedoch hat sich seit Mitte der 80er Jahre bei komplexen Verletzungen die weichteilgeführte zweizeitige Versorgung mit initialer transartikulärer, externer Fixateurbehandlung durchgesetzt. Die damit einhergehende Minderung der Komplikationsrate, insbesondere der Infektionshäufigkeit, bestätigt das biologische Frakturmanagement, welches auf der Grundlage verbesserter intraoperativer Diagnostik bzw. osteosynthetischer Implantate auch minimalinvasive Ausbehandlungen in Einzelindikationen zulässt. Aufgrund der komplexen Frakturmorpholgie ist bei der Versorgung die intraoperative 3D-Röntgenbildgebung sehr hilfreich.
Bei Pilonfrakturen liegt fast immer eine Knorpelverletzung vor, die den Heilverlauf erheblich beeinflusst. Bei den heute vorhandenen knorpelchirurgischen Möglichkeiten sollten diese Knorpelschäden bereits bei der Akutversorgung adressiert werden da gerade bei frischen Verletzungen die knorpelchirurgischen Maßnahmen besonders Erfolg versprechend sind.